Unter Mieterstrom versteht man ein innovatives Konzept, welches es Hausbesitzern ermöglicht, den von ihrer eigenen Photovoltaik (PV)-Anlage erzeugten Strom an ihre Mieter zu verkaufen. Damit wird eine Zusatzeinnahme zur Miete generiert und es erhöht unter Umständen die Attraktivität der Mietwohnungen in einer bestimmten Zielgruppe – bei umweltbewussten, gut situierten Menschen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist.
Doch Mieterstrom ist nicht nur eine umweltfreundliche Option, sondern ist auch dazu geeignet, eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schaffen – für Mieterinnen und Mieter, wie für den Vermieter. In diesem Ratgeber werden die Möglichkeiten vorgestellt, wie man als Hausbesitzer Mieterstrom anbieten kann, welche Vor- und Nachteile es gibt, und auf welche Fallstricke möglicherweise zu achten ist.
Die Grundlagen von Mieterstrom
Was ist Mieterstrom überhaupt? Mieterstrom ist das Konzept, bei dem Vermieter über die eigene PV-Anlage Strom erzeugt, den man den Mietern anbieten kann. Dieser Strom wird in der Regel zu einem günstigeren Endpreis angeboten, als es besonders in Zeiten der Hochpreispolitik bei regionalen Stromanbietern der Fall ist. Im Normalfall ist der Eigenstrom immer preiswerter als beim örtlichen Energieversorgungsunternehmen. Warum ist Mieterstrom darüber hinaus wichtig? Dieses Stromkonzept fördert die Nutzung erneuerbarer, nachhaltiger Energiequellen und es hilft dabei, den CO2-Fußabdruck effizient zu reduzieren. Die Mieter haben so die Möglichkeit, grünen Strom zu nutzen, ohne selbst in eine PV-Anlage investieren zu müssen – was mit erheblichen Kosten verbunden sein kann. Darüber hinaus bietet es dem Vermieter die Option, zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Welche Vorteile hat Mieterstrom für Hausbesitzer?
Zuerst einmal stehen zweifelsfrei die zusätzlichen Einnahmen im Vordergrund. Der Verkauf von Mieterstrom kann eine zusätzliche Einnahmequelle für Hausbesitzer erschließen. Der Hausbesitzer bietet eine Art „Rundum sorglos Paket“ für seine Mieter an und wird eigentlich immer den Preis der örtlichen Versorgungsunternehmen unterbieten. Das lässt sich als zusätzliches Argument für das Objekt nutzen. Hinzukommen wie bereits erwähnt die Umweltfreundlichkeit, wenn Mieter erneuerbare Energien zur Stromversorgung nutzen und die Umweltauswirkungen reduzieren. Verringerung der CO2-Emissionen lesen sich in jedem Vermieter-Exposee hervorragend. Zudem kann es auch den möglichen Mietzins nach oben ziehen, denn nicht wenige Mieter sind bereit, eine höhere Monatsmiete für ökologisch sinnvolle Maßnahmen zu zahlen.
Wie lässt sich das Angebot von Mieterstrom für das Haus einrichten?
Wichtig: Es sind zuerst die rechtlichen Voraussetzungen genau zu prüfen. Bevor es in die Phase der Angebotseinholung geht, müssen die die örtlichen Gesetze und Vorschriften kontrolliert werden – die übrigens von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen können. In einigen Ländern und Regionen gibt es spezielle Regeln und Anforderungen für Mietstromprojekte. Die gilt es zu eruieren.
Sind die gesetzlichen Voraussetzungen geklärt und es stehen keine Dinge im Wege, wird eine PV-Anlage auf dem Dach oder auf dem Grundstück der Immobilie benötigt, um Mieterstrom anbieten zu können. Hier hat sich rauskristallisiert, dass die Investition in hochwertige Solarpaneele und die passende Strom-Infrastruktur der richtige Weg ist. Getreu dem Motto: Wer billig kauft, kauft zweimal. Kernaufgabe ist es, die benötigte Kapazität der Anlage zu ermitteln. Dabei muss die Kapazität der PV-Anlage auf den Energiebedarf der Mieter abgestimmt sein. Eine sorgfältige Planung ist notwendig, um sicherzustellen, dass genügend Strom erzeugt wird. Es wäre fatal, stünden die Mieter zu Spitzenzeiten plötzlich ohne Strom da.
Stehen die Grundvoraussetzung, muss ein einfach zu durchschauendes Abrechnungssystem einrichtet werden. Dabei bietet sich separate Stromzählerinstallation oder ein digitales Abrechnungssystem an. Je leichter die Mieter das System „durchschauen“ können, je höher die Transparenz ist, desto größer ist die Bereitschaft, Mieterstrom zu nutzen.
Wie sollte man Preisgestaltung festlegen?
Die Überlegung, zu welchem Preis der Mieterstrom den Mietern angeboten werden sollte, rundet das Bild ab. Dabei sollte der Abgabepreis attraktiv genug sein, um die Mieter anzusprechen – aber der Preis muss in jedem Fall auch rentabel für den Vermieter sein, der die Investition tätigt und das Risiko trägt.
Die Vorteile von Mieterstrom für Mieter
- Kostenersparnis: Mieter, die Mieterstrom nutzen, können ihre Stromkosten senken
- Umweltbewusstsein: Mieterstrom ermöglicht es den Mietern, aktiv ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten
- Unabhängigkeit: Mieterstrom gibt den Mietern Energieunabhängigkeit, da sie nicht zu 100% von örtlichen Versorgungsunternehmen abhängig sind
Welche Herausforderungen sind für Hausbesitzer zu stemmen?
Da wären zuerst die Investitionskosten. Die Einrichtung einer PV-Anlage und eines Abrechnungssystems erfordert anfängliche Investitionen. Bis sich diese Kosten amortisieren, wird es eine gewisse Zeit dauern. Hinzu kommt ein gewisser Verwaltungsaufwand, der zur Abrechnung notwendig ist. Die Verwaltung des Mieterstromprojekts bedeutet immer auch Zeitaufwand, da der Stromverbrauch der Mieter peinlich genau protokolliert werden muss. Das ist die Basis für die folgenden Abrechnungen – deren Erstellung auch einen gewissen Zeitaufwand erfordert.
Ferner sind für Vermieter rechtliche Aspekte zu berücksichtigen – insbesondere in Bezug auf Verträge und Abrechnung. Hier muss man sich rechtliche Beratung an die Seite holen.
Wie sich das Angebot von Mieterstrom erfolgreich an die Mieterschaft bringen?
- Die Mieter werden über das Mieterstromangebot transparent informiert und die Vorteile, die es bietet, hervorgehoben.
- Das Angebot von Mieterstrom dient aktuell noch als Alleinstellungsmerkmal, um den Attraktivitätsgrad zu steigern.
- Partnerschaften mit Energieversorgungsunternehmen ausloten, um die Mieterstromdienstleistungen eventuell zu erweitern, wenn das Objekt groß genug ist.
Mieterstrom ist eine großartige Möglichkeit für Hausbesitzer, zusätzliche Einnahmen zu erzielen, die Umweltbelastung zu reduzieren und ihre Immobilien für Mieter über das Alleinstellungsmerkmal noch attraktiver zu gestalten. Mit der richtigen Planung und Umsetzung profitiert man als Eigentümer und offeriert Mietern eine nachhaltige Energieoption.