Einspeisevergütung 2023: Aktuelle Informationen für Betreiber von Solaranlagen

Die Einspeisevergütung für Privatbetreiber von Photovoltaik-Anlagen hat sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Mit der Veröffentlichung des EEG 2023 (Erneuerbare-Energien-Gesetz) wurde die deutsche Solarlandschaft erneut einem starken Wandel unterzogen. In den nachfolgenden Zeilen ist alles Wissenswerte zu den Tarifen und Regelungen für das Jahr 2023 zusammengefasst.

Was ist eine Einspeisevergütung?

EinspeisevergütungDie Einspeisevergütung ist die finanzielle Vergütung für das Einspeisen von Strom aus Photovoltaik-Anlagen, Biomasseanlagen oder Windkraftanlagen in das öffentliche Stromnetz. In der Regel legen die Höhe der Vergütung der Staat oder die Energieversorgungsunternehmen fest. Die Vergütung ist von großer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage und ist somit wichtig für den Ausbau von erneuerbarer Energie.

Wie hat sich die Einspeisevergütung entwickelt?

Die Einspeisevergütung wurde vom Gesetzgeber im Jahr 2000 eingeführt. Ziel war es, die ohne Unterstützung nicht konkurrenzfähigen erneuerbaren Energien auf dem Markt zu etablieren. Die Vergütung wurde im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen. Seit 2000 wurde das EEG mehrmals überarbeitet und sowohl die Regelungen als auch die Höhe der Einspeisevergütung angepasst. Die allmähliche Absenkung der Vergütungssätze wird als Degression bezeichnet.
Im Jahr 2009 wurde die Degression an den bundesweiten Zubau von PV-Kapazitäten geknüpft. Das bedeutet: werden im Jahr viele PV-Anlagen gebaut, sinkt die Vergütung im Folgejahr schneller. Die Absenkung der Einspeiseverfügung wurde hingegen verlangsamt, wenn der Zubau zu langsam voran ging.
Durch die EEG-Novelle 2012 und der PV-Novelle wurde die Vergütung um 15 % gesenkt und eine Basisdegression von 1 % pro Monat festgelegt.
Im Jahr 2014 wurden die Förderkürzungen etwas gemildert und die Basisdegression betrug nur mehr 0,5 %. Der Wert wird quartalsweise festgelegt. Zudem wurde ein jährlicher Zubau von 2,5 Gigawatt (brutto) angestrebt.
Seit der EEG-Novelle im Jahr 2021 lag die Basisdegression bei nur 0,4 %.
Im Osterpaket 2022 entschied die Bundesregierung, die Degression bis 2024 auszusetzen. Darüber hinaus hob sie die Vergütungssätze leicht an.

Wie hoch ist die aktuelle Einspeisevergütung 2023?

Die Höhe der Einspeisevergütung ist von der Nennleistung der PV-Anlage und dem Vergütungsmodell abhängig. Beim Vergütungsmodell wird zwischen Überschusseinspeisung und Volleinspeisung unterschieden. Darüber hinaus ist die Höhe der Vergütung vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage abhängig. In der Regel sinkt die Einspeisevergütung kontinuierlich.

Die aktuellen Einspeisevergütungssätze für Photovoltaik-Anlagen gelten bereits sei dem 30. Juli 2022. Anlagen mit einer Nennleistung unter 10 kWp erhält der Solarstrom-Produzent eine Einspeisevergütung von 8,6 Cent pro Kilowattstunde. Bei Anlagen über 10 kWp, aber unter 40 kWp, liegt der Satz bei 7,5 Cent pro kWh. Große Anlagen mit einer Nennleistung von über 40 kWp beläuft sich die Vergütung auf 6,2 Cent pro kWh. Für eine Volleinspeisung in das öffentliche Netz wird zusätzlich ein leistungsabhängiger Zuschlag bezahlt.

Große Veränderungen durch Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023

Durch das EEG 2023 hat sich das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland erheblich geändert. Insbesondere betreffen die Änderungen die Art und Weise, wie Solarstrom in das öffentliche Netz eingespeist wird.

Die wichtigste Neuerung ist die Unterscheidung zwischen Überschusseinspeisung und Volleinspeisung. Bei einer Überschusseinspeisung verwendet der Haushalt den erzeugten Solarstrom überwiegend selbst. Nur die Überschüsse werden gegen eine Vergütung in das Stromnetz eingespeist. Bei einer Volleinspeisung wird hingegen der gesamte erzeugten Photovoltaik-Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Durch die hohe n Haushaltsstrompreise und niedrigen Gestehungskosten von Solarstrom ist die Volleinspeisung rentabler geworden. Aus diesem Grund wurde die Volleinspeisung deutlich aufgewertet.

Bei der Wahl des Vergütungsmodells und der Einspeisevergütung spielt die Nennleistung der Photovoltaik-Anlage eine große Rolle. Vornehmlich kleinere Anlagen von 10 kWp profitieren von der Volleinspeisung. Größere PV-Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 10 kWp und 750 kWp bieten eine niedrigere Grundvergütung, dennoch ist eine Volleinspeisung ohne Zuschlag möglich.

Optimale finanzielle Rentabilität: Konzept der Anlagenzusammenfassung

Eine spannende Möglichkeit für Anlagenbetreiber ist die Installation mehrerer Photovoltaik-Anlagen auf einem Dach. Dadurch lassen sich verschiedene Vergütungsmodelle nutzen. Während eine der Anlagen zur Volleinspeisung arbeitet, versorgt die zweite Anlage den Haushalt mit Solarstrom und speist nur den Überschuss ein. Dieses Konzept wird oft Anlagenzusammenfassung genannt. Um eine Anlagenzusammenfassung durchzuführen, sind gesonderte Zähler für beide Anlagen notwendig. Dadurch lassen sich die selbst genutzten und eingespeisten Energiemengen genau erfassen. Die Stromerzeugung und -nutzung kann durch dieses flexible Modell optimal angepasst werden. Dies wiederum erlaubt, die finanzielle Rentabilität der PV-Anlage zu maximieren.

Degressionsmechanismus im EEG 2023

Im Degressionsmechanismus bringt das EEG 2023 eine weitere wichtige Veränderung mit sich. Früher wurde die Einspeisevergütung jeden Monat angepasst. Die Höhe der Vergütung basierte dabei auf dem Zubau von Photovoltaikanlagen im Verhältnis zum politisch gewünschten Zubaukorridor. Dadurch wurde die Einspeisevergütung schrittweise reduziert.
Durch das EEG 2023 erfolgt bis 2024 keine monatliche Degression. Ab dem Jahr 2024 wird eine halbjährliche Degression angewendet. Diese beträgt voraussichtlich jeweils ein Prozent der gültigen Einspeisevergütung. Da die Vergütungssätze weniger abrupt sinken, haben Anlagenbetreiber eine gewisse Planungssicherheit.

Einspeisung bei Photovoltaik-Großanlagen

Für Großanlagen gelten meist spezielle Regelungen und Vergütungsmodelle. Je nach Größe und Art der Anlage kann die Einspeisevergütung auch hier deutlich variieren. Um wirtschaftliche Erfolge zu gewährleisten, sind Informationen über die aktuellen Vergütungssätze und Vorschriften auch bei der Planung und Umsetzung von Großanlagen wichtig.